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Praxiszeitschrift April 2016

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Projekt1_Layout 1 07.07.2016 10:41 Seite 4 Prof. Dr. med. habil. Peter C. Kreuz Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie • Regenerative Knorpel- und Gelenkchirurgie • Minimalinvasive Chirurgie und Arthroskopie • Schulterchirurgie • Ellenbogenchirurgie • Hüftchirurgie • Kniechirurgie • Sprunggelenkschirurgie MENISKUSSCHÄDEN IM KNIEGELENK minimalinvasive regenerative Therapieverfahren Prof. Dr. med. habil. Peter C. Kreuz Meniskusriss! Viele Sport- und Freizeitunfälle enden oft mit dieser Diagnose, die zu den häufigsten Ursachen für Kniebeschwerden gehört. Eine rechtzeitige optimale Behandlung ist eine wichtige Voraussetzung, um einem frühzeitigen Gelenkverschleiß vorzubeugen. Was ist ein Meniskus und wie entstehen Risse? Auch wenn man meistens von „dem Meniskus“ spricht, gibt es in jedem Kniegelenk zwei davon, den Außen- und Innenmeniskus. Dabei handelt es sich um halbmondförmige elastische Faserknorpelscheiben, die zwischen den Gelenkflächen des Ober- und Unterschenkelknochens gelagert sind. Sie stabilisieren das Kniegelenk und sorgen wie Stoßdämpfer als Puffer für eine optimale Druckverteilung, so dass der Knorpel der Gelenkflächen geschont wird. Schäden entstehen entweder durch Verschleiß mit zunehmendem Alter oder durch Unfälle, wenn zu starke Scherkräfte bei Verdrehtraumen der Meniskus eingerissen wird. Der Patient beschreibt dann häufig Einklemmungs- und Blockierungsgefühle im Kniegelenk, das meist anschwillt. Anatomie des Kniegelenks mit Innen- und Außenmeniskus Wie wird ein Meniskusriss diagnostiziert? Neben den Angaben des Patienten mit klassischen Unfallmechanismen gibt es ganz bestimmte klinische Tests, die durch einen Knie-Spezialisten durchgeführt werden und Anhaltspunkte für einen Meniskusschaden liefern. Die sichere Diagnose erfolgt allerdings erst durch eine Kernspintomographie (MRT) des Kniegelenks. Außerdem können hier zusätzliche Begleitschäden wie Knorpel- oder Bandverletzungen festgestellt werden. Welche Therapiemöglichkeiten gibt es bei Meniskusschäden? Meniskusrisse heilen nicht von selbst, im Gegenteil: durch die Scherkräfte im Kniegelenk kann sich ein bestehender Schaden eher vergrößern und zusätzliche Knorpelschäden verursachen. Entsprechend sollte man Meniskusrisse nur unbehandelt lassen, wenn sie bei bereits verschlissenen Gelenken keine Beschwerden verursachen. Ansonsten gibt es zur „Reparatur“ des Schadens in der Regel keine Alternative. Diese erfolgt heute komplett arthroskopisch durch Mini-Inzisionen am Kniegelenk. Meniskusglättung / -teilresektion: Bei komplexen zerfetzten Meniskusschäden, bei denen eine Rekonstruktion nicht mehr möglich ist, sind die defekten Anteile zu resezieren. Dies sollte stets so sparsam wie möglich erfolgen, um die Pufferfunktion des Meniskus weitgehend zu erhalten und einem Gelenkverschleiß vorzeitig entgegen zu wirken. Früher wurde der Meniskus bei Schäden meistens komplett entfernt. Die Folgen waren gravierend, da ein frühzeitiger Gelenkverschleiß eingetreten ist. Dies kann heute durch moderne Operationsverfahren verhindert werden.

Projekt1_Layout 1 07.07.2016 10:41 Seite 5 Meniskusnaht: Je nach Lage des Meniskusrisses ist eine Naht möglich. Dies gelingt umso besser, je schärfer die Rissränder konfiguriert sind und je mehr defekte Meniskusanteile noch gut durchblutet sind. Die Nähte werden dabei komplett arthroskopisch d.h. minimal-invasiv mit Sicht über ein Minikamerasystem durchgeführt. Je nach Riss kommen dabei verschiedene Nahttechniken zum Einsatz, die ein Operateur alle beherrschen sollte, um eine optimale Stabilisation zu ermöglichen. Wenn oberflächliche Meniskusanteile irreparabel geschädigt sind, kann auch eine Kombination von Teilresektion und Refixation durchgeführt werden, um ein optimales Ergebnis zu erzielen und so viel Meniskusgewebe wie möglich zu erhalten. Korbhenkelriß eines Innenmeniskus, der zwischen die Gelenkflächen des Ober- und Unterschenkelknochens eingeklemmt ist Meniskusersatz: Ist ein Meniskus nicht mehr zu nähen und muss größtenteils entfernt werden, steigt die Belastung auf die Gelenkflächen überproportional an. Gerade bei jungen Patienten würde das zu einem vorzeitigen Gelenkverschleiß führen. Entsprechend sollte – wenn möglich – ein Ersatz der resezierten Meniskusanteile erfolgen. Dies kann durch ein meniskusähnliches Ersatzgewebe, das aus kollagenem Material besteht, erfolgen. Hierzu wird ein resorbierbares Kollagengerüst an die verbliebene Meniskusbasis genäht, in das neues Gewebe mit Stammzellen einwächst. Daraus bildet sich ein Ersatzpuffer im Kniegelenk, das bei gleicher Form die Funktion des entfernten Meniskus ersetzt. Für diese spezielle Form der Rekonstruktion muss allerdings noch ein kleiner intakter Meniskusrest vorhanden sein, an den man das Implantat annähen kann. Wenn dagegen der Meniskus komplett zerrissen ist und entfernt werden muss, bleibt noch die Möglichkeit einer Meniskustransplantation, d.h. der Meniskusersatz durch einen Spendermeniskus, meist ein Leichentransplantat. Allerdings kommt diese Operation nur sehr selten zum Einsatz und sollte nur von einem sehr erfahrenen Operateur durchgeführt werden. Bei Meniskusrissen ist es ganz entscheidend, eine frühzeitige exakte Diagnose zu stellen, damit aus einem kleinen Riss kein großer Riss entsteht, der nicht mehr rekonstruiert werden kann oder zusätzliche Knorpelschäden im Gelenk verursacht. Ein erfahrener Operateur, der alle Operationstechniken zur Meniskusnaht beherrscht, kann selbst bei großen Korbhenkelrissen, die über die gesamte Meniskusfläche reichen, eine Rekonstruktion durchführen und damit langfristig das Entstehen eines vorzeitigen Gelenkverschleißes verhindern. Gerne berate ich Sie dazu in meiner Sprechstunde zu den verschiedenen minimalinvasiven Operationsverfahren. Artikel: Prof. Dr. med. habil. Peter C. Kreuz Genähter Innenmeniskus, der wieder an seine korrekte anatomische Position zurückverlagert und fixiert wurde

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