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Praxismagazin Januar 2021

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Infektionen mit dem

Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus und die „echte“ Grippe (Influenza) werden häufig miteinander verglichen: Beide verursachen ähnliche Symptome und können schwer verlaufen. Tatsächlich handelt es sich aber um unterschiedliche Virenarten. Lesen Sie hier, wie sich die Krankheiten genau unterscheiden. Wie erkenne ich, ob ich an Grippe oder Covid-19 leide? Das neuartige Coronavirus Sars-CoV-2 und die verschiedenen Grippeerreger gehören zwar zu unterschiedlichen Virenstämmen, sie verursachen teilweise aber sehr ähnliche Symptome. Doch es gibt auch einige Unterschiede. Gemeinsame Symptome einer Sars-CoV-2- und einer Grippe-Infektion sind: Quelle: https://www.nordbayern.de/region/nuernberg/grippe-oder-corona-so-kann-man-unterschei- Schneller oder langsamer Verlauf: Ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal ist vor allem das Tempo, in dem sich die Erkrankungen entwickeln. Grippesymptome treten meist schlagartig auf. Die Patienten fühlen sich innerhalb von Stunden sehr krank und entwickeln häufig hohes Fieber. Eine Coronavirus-Infektion verschlimmert sich eher langsam über Tage. Störung des Geschmacksund Geruchssinns: Viele Covid-19-Patienten bemerken, dass sie plötzlich nichts mehr schmecken und riechen können, teilweise schon zu Beginn der Erkrankung. Ähnliche Symptome können zwar auch bei einer heftigen Erkältung auftreten, doch entwickeln sich diese eher schleichend. Schnupfen: Eine Coronavirus-Infektion geht viel häufiger mit Schnupfen einher als eine Grippe. Gewissheit bringt nur ein Test. Covid-19 oder Grippe: Welche Krankheit ist gefährlicher? Das neuartige Coronavirus ist deutlich gefährlicher als die meisten Grippeviren. Wohl auch, so vermuten Fachleute, weil es erst kürzlich von Tieren auf den Menschen übergesprungen ist. Das menschliche Immunsystem hat daher noch keine wirksame Strategie gegen diesen speziellen Erregertyp. Häufiger schwerere Verläufe bei Covid-19 Covid-19 verläuft deutlich häufiger schwer als eine Grippe – und endet auch häufiger tödlich. Das belegt auch eine Untersuchung des Robert Koch-Instituts zum Krankheitsverlauf von Grippe- und Covid-19-Patienten, die im Krankenhaus behandelt werden mussten. Demnach mussten mehr Covid-19- (22 Prozent) als Grippe-Patienten (14 Prozent) beatmet werden. Auch die Beatmungsdauer lag im Schnitt mit 10 Tagen bei Covid-19 mehr als doppelt so hoch wie bei Grippe (4 Tage). 21 Prozent der Covid- 19-Kranken starben, von den Grippepatienten waren es 12 Prozent. Covid-19 Sterblichkeit: In den USA 16-mal höher als bei Grippe In den USA lag die Infektionssterblichkeit aller erfassten Sars-CoV-2-Infizierten einer Studie zufolge bei 2,1 Prozent – und damit 16-mal höher als bei der Grippe, die mit einer Sterblichkeit von 0,05 Prozent einherging. In Deutschland sind die Zahlen etwas anders. Hier finden Sie die aktuellen Zahlen: www.corona-in-zahlen.de/weltweit/ Während die Influenzasterblichkeit in Deutschland sogar etwas niedriger ist als in den USA, könnte die Corona Sterblichkeit höher sein, da es in hierzulande einen höheren Anteil an alten Menschen gibt, erklärt Prof. Christian Drosten im NDR- Podcast „Das Coronavirus-Update“. Andererseits war das Gesundheitssystem in Deutschland zu keinem Zeitpunkt überlastet.

Dr. med. Maximilian Hornauer Facharzt für Physikalische und Rehabilitative Medizin Warum sind die Angaben zur Sterblichkeit so unterschiedlich? Genau lässt sich die Gefährlichkeit von Covid-19 erst abschätzen, wenn die Epidemie überwunden ist. Die aktuellen Daten schwanken je nach Region zum Teil erheblich. Ein Grund dafür ist beispielsweise die Dunkelziffer: Je weniger Infektionen erkannt werden, etwa weil weniger getestet wird, desto höher erscheint die Sterberate. Sie basiert meist auf der Zahl der gemeldeten Todesfälle, geteilt durch die Gesamtzahl gemeldeter Fälle. Die Dunkelziffer wird oft nicht berücksichtigt. Patienten schon jetzt effektiver behandelt werden. Mit der Entwicklung neuer Medikamente wird das noch besser gelingen. Die größte Hoffnung setzt man in die Schutzimpfung, mit der insbesondere die Risikogruppen geschützt werden sollen, die das höchste Sterberisiko haben. Schützt die Grippeschutzimpfung auch vor Corona? Nein. Da es sich um zwei ganz unterschiedliche Virenstämme handelt, bietet die Influenzaimpfung keinen direkten Schutz vor Sars-CoV-2. Doch es gibt wichtige Gründe für Risikopatienten, sich gerade in der aktuellen Pandemielage rechtzeitig gegen Grippe impfen zu lassen. Riskante Doppelinfektionen Hinzu käme die Belastung durch gleich zwei Infektionen. Im Fall einer Doppelinfektion muss sich das Immunsystem mit zwei Krankheitserregern auseinandersetzen. Daher könnten die Betroffenen deutlich schwerer erkranken als bei der Infektion mit nur einer Virusart. Das gilt auch bei einer Doppelinfektion von Grippe oder Covid-19 mit Pneumokokken, gegen die Risikopatienten ebenfalls geimpft werden sollten. Überlastung des Gesundheitssystems verhindern Eine möglichst flächendeckende Grippeschutzimpfung soll zudem dabei helfen, eine drohende Überlastung des Gesundheitssystems zu verhindern. Wenn möglichst wenig Menschen an Grippe erkranken, bleiben mehr Versorgungskapazitäten für andere Patienten frei – wie eben Coronaerkrankte. Auch die Gesundheitsversorgung in einem Land und die Altersstruktur haben gravierenden Einfluss auf das Sterberisiko – je älter ein Mensch ist, desto höher ist beispielsweise sein Risiko an Covid-19 zu sterben. In Zukunft wird die Infektionssterblichkeit durch Covid-19 vermutlich sinken. Dank des zunehmenden Wissens um die Krankheit, sowie durch den Einsatz von inzwischen als hilfreich eingestufter Medikamente, können schwer erkrankte Höheres Ansteckungsrisiko Es gibt Hinweise darauf, dass eine bestehende Grippeinfektion das Risiko, sich mit dem Coronavirus anzustecken, um das 2 bis 2,5-Fache erhöht. Das legen mathematische Berechnungen von Forschern am Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie in Berlin und am Institut Pasteur in Paris nahe. Eine Grippeimpfung würde daher schon das Ansteckungsrisiko mindern. Wie steckt man sich mit Grippe und Covid-19 an? Beide Erkrankungen breiten sich auf ähnlichem Wege aus, nämlich überwiegend durch Tröpfchen, die beim Husten, Niesen oder Sprechen herausgeschleudert werden. Auch infektiöse Schwebetröpfchen, sogenannte Aerosole, spielen eine Rolle. Sie scheinen vor allem für die Ansteckung mit Sars-CoV-2 besonders bedeutend zu sein. 4

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