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Praximagazin Januar 2023

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Schmerzen in der

Schmerzen in der Achillessehne sind häufig und werden gerne als „Achillodynie“ bezeichnet. Dieses Symptom bedeutet nicht, dass ein Riss unmittelbar bevorsteht, allerdings ist es ein Hinweis auf Veränderungen die orthopädisch abgeklärt werden sollten. Spezialisierte Orthopäden und Fachärzte für physikalische Medizin können bei oft auftretenden Entzündungen der Sehne mit geeigneten Maßnahmen die körpereigene Heilung ankurbeln. So kann exzentrisches Training einen Heilungsstimulus geben. Das sind Übungen die auch selbständig nach entsprechender Schulung zu Hause durchge-führt werden können. Durch eine Stoßwellenbehandlung kann die Heilung beschleunigt und mittels Eigenblutspritzen unterstützt werden. Chirurgen hatten vor allem Respekt vor Wundheilungsstörungen die regelmäßig auftreten können. Abb. 3: Beispiel einer offenen Achillessehnennaht aus 2 Mittlerweile sind minimal invasive Techniken verfügbar mit denen ein geübter Chirurg über einen kleinen Schnitt die Sehne näht. (Abbildung 1 und 4) Abbildung 4: Beispiel einer minimal invasiven Achillessehnennaht aus 3 Diese Operationen werden in der Regel ambulant durchgeführt, haben allerdings eine langwierige mehrwöchige intensive Nachbehandlung zur Folge. In der Regel profitieren allerdings sportliche Patienten von diesem Vorgehen und die Sehne erreicht wieder eine Zugfestigkeit wie zuvor. Ist die Sehne dagegen vollständig gerissen, so muss nach entsprechender Diagnostik rasch entschieden werden, ob die Heilung ohne Operation erfolgen kann oder die Sehne lieber genäht werden sollte. Früher war eine OP mit großen Schnitten (Abbildung 3) verbunden und Abbildung 1: 2 cm lange Narbe nach minimal invasiver Achillessehnennaht mittels Dresdner Instrumentarium Literatur: [1] Haertsch PA. The blood supply to the skin of the leg: a post-mortem investiga tion. Br JPlastic Surg 1981; 34:470-7 [2] Sutherland A. et al. Naht der rupturierten Achillessehne Oper Orthop Trauma tol 1998:10:50~ (Heft 1). [3] Amlang M et al. The Percutaneous Suture of the Achilles Tendon with the Dresden InstrumentOper Orthop Traumatol 2006;18:287–99 8 MVZ ATRIUM HOLZKIRCHEN

Interview Priv.-Doz. Dr. med. Philipp Minzlaff Facharzt für Unfallchirurgie und Orthopädie Dr. med. Maximilian Hornauer Facharzt für Physikalische und Rehabilitative Medizin Vor genau dieser Entscheidung OP ja / nein, welche Technik und ambulant oder stationär stand vor kurzem unser Spezialist für konservative Orthopäde Dr. Maximilian Hornauer. Er behandelt eine Vielzahl von Achillodynien und war als aktiver Golfer plötzlich in die Rolle des Patienten geschlüpft. Dr. Minzlaff der die Operation ambulant in Holzkirchen vornahm, führte kürzlich mit seinem Kollegen ein Interview, das wir Ihnen hier zeigen möchten: Dr. Minzlaff: Hallo Max, heute sehe ich Dich als Patient neben mir und nicht als Kollege, du hattest selber gerade eine Verletzung. Dr. Hornauer: Hallo Philipp, ja, das stimmt. Ich bin im Urlaub unglücklich vom Fahrrad gestürzt, habe hierbei das Bein und den Fuß überstreckt und mir dadurch die Achillessehne gerissen. Dr. Minzlaff: Jetzt ist das ja eine Verletzung, die für Dich schon schwerwiegende Konsequenzen hatte. Erzähl uns mal, was das für Dich bedeutet hat, Max? Dr. Hornauer: Normalerweise ist man nach so einer Operation 4 Wochen ruhiggestellt, das ist für mich als Selbstständigen besonders schwer gewesen. Ich hatte 10 Tage Ruhe zu Hause, dann in einem Spezialschuh eine Versorgung mit Spitzfußstellung 30°, später 15 ° und dann 0° und nach 6 Wochen kam ich aus dem Schuh raus. Am Anfang musste ich mit Krücken gehen, unter Nullbelastung, das war wahnsinnig anstrengend, Hundert Meter kommen einem vor wie ein Kilometer. Da kann ich meine Patienten, vor allem die Älteren, jetzt besser verstehen das werde ich in Zukunft berücksichtigen. Dr. Minzlaff: Das heißt du hattest nach dieser ambulanten Operation, die wir ja minimalinvasiv durchgeführt hatten, doch noch eine erhebliche Zeit, die durch Veränderungen geprägt war, was deinen ganzen Alltag angeht. Kann man das so sagen? Dr. Hornauer: Das kann man genau so sagen, es ist mit der minimalinvasiven Methode und dem Dresdner Instrumentarium, state of the art, hervorragend operiert worden. Aus Patientensicht würde ich sagen, dass das nur die halbe Miete war und der Weg zurück nach der OP, sicherlich sehr viel Aufwand bedeutet. Das sehe ich ja heute nach 8 Wochen postoperativ. Man muss ganz klar mit 12 Wochen Rekonvaleszenz rechnen. Dr. Minzlaff: Vielen Dank für deinen Eindruck! Magst du noch Patienten einen Tipp mitgeben, was sie tun können, wenn sie Achillessehnenschmerzen haben. Ist da der Weg sofort zum Orthopäden erforderlich, oder benötigt es gleich eine erweiterte Bildgebung? Vielleicht ein paar Sätze hierzu? Dr. Hornauer: Also zum Orthopäden sollte man auf jeden Fall gehen, wenn man Schmerzen hat in der Achillessehne, auch bei Wadenschmerzen oder bei Beschwerden am unteren Ende der Achillessehne am Fersenbein verspürt. Meistens kann man schon mit einer Ultraschalluntersuchung und entsprechenden Tast- und speziellen Untersuchungstechniken herausfinden, wie groß der Schaden ist. Im Zweifelsfall auf jeden Fall eine Kernspintomografie machen lassen. Dr. Minzlaff: Das heißt man kann sozusagen ein Bisschen abschätzen, ob so eine Sehne auch irgendwo rissgefährdet ist, oder sozusagen Veränderungen hat, die dazu führen könnten, dass durch eine geringgradige äußere Einwirkung eine Sehne reist? Dr. Hornauer: Ich denke der erfahrene Untersucher, kann sehr wohl feststellen, ob ein Vorschaden besteht, z.B. wenn Dellen in der Sehne sind, da gibt es unterschiedliche klinische Zeichen. Mit guter Untersuchungstechnik und Ultraschall, kann man das Herausfinden und das Risiko schon einschätzen. Im Zweifel sollte man unbedingt eine erweiterte Diagnostik, z.B. ein MRT durchführen lassen. Dr. Minzlaff: Vielen Dank Max, für deine kompetente Antwort als Kollege und ich wünsche Dir als Patient, als dein behandelnder Chirurg, weiterhin eine gute Genesung. Dr. Hornauer: Und ich bedanke mich bei meinem hervorragenden Operateur. 9

Praxiszeitschrift Dr. Pränger

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